Bistritzer Gegend (Nordsiebenbürgen)
Das Nösnerland (auch Nösnergau) ist eine historische Region in Nord-Siebenbürgen angrenzend an das Reener Ländchen. Der Hauptort des Gebietes war die Stadt Bistritz.
Folgende Trachten aus der Bistritzer Gegend werden beschrieben:
- Nösner Festtracht (weiblich)

1. Nösner Festtracht (weiblich)
Diese Tracht kommt aus der Bistritzer Gegend (Nordsiebenbürgen).
Auf den Fotos wird die Nösner Festtracht, auch als Wintertracht bezeichnet, gezeigt, die man ab der Konfirmation trug.
Der aus schwarzem Samt bestehende Borten gehörte früher zur Kirchentracht der konfirmierten Mädchen und wurde am Hochzeitstag zum letzten Mal – an diesem Tag mit einem weißen Blumenkränzchen verziert – getragen.
Einzelteile der Tracht:
– Hemd: Das Frauenhemd gefertigt aus feinen, weißen Baumwollleinen hat am Halsausschnitt eine handbreite, schwarze Faltenstickerei, die Blumen oder geometrische Muster zieren. Vorne wird der Hemdkragen mit einer Brosche zusammengehalten. Auch an den weiten Ärmeln finden sich am Handgelenk schwarze Stickmotive. Dort wird der Stoff eng zusammengereiht und durch eine von Hand gehäkelte, weiße Spitze abgeschlossen.
– Leibchen: Über das Hemd zieht man ein schwarzes oder rotes, ebenfalls reich verziertes Leibchen an. Hinten am Leibchen werden mehrere bunte Seiden-/Brokatbänder befestigt, die bis zum Rocksaum hinunter hängen.
– Rock: Es wird ein blauer, stark gereihter, langer Samtrock getragen, welcher ursprünglich aus Wollstoff hergestellt wurde, dessen unterer Teil mit drei breiten, blumigen Seiden- oder Brokatbändern sowie glitzernden Perlen und Pailletten zwischen den Bändern geschmückt ist.
– Unterrock: Unter dem Samtrock werden mehrere weiße Unterröcke getragen, die am Abschluss auch mit Spitzen verziert sind.
– Schürze: Man trägt eine weiße, in Falten gelegte sowie schwarz bestickte Schürze, die mit gehäkelter, ebenfalls weißer Spitze umsäumt ist. Die zum Teil drei-geteilte Schürze wird durch den Einsatz von handgehäkelter Spitze verbunden.
– Samtbänder: Unter dem Leibchen werden hinten um die Taille zwei bestickte Samtbänder befestigt, die sogenannten Zelpen, welche mit dem Rocksaum abschließen. Diese Form des Leibchens verfügt auf der Rückseite über ein Schößchen, unter dem die Zelpen hervortreten. In manchen Ortschaften Nordsiebenbürgens, in denen der Rock am Leibchen angenäht ist, wird zusätzlich um die Taille ein breiter, handbestickter Samtgürtel getragen. In diesem Fall sind die Zelpen daran befestigt.
– Kopfschmuck: Erwachsene Mädchen tragen ein rosa, rot oder weiß gerafftes Haarbändchen, das mit Perlen und Pailletten verziert ist. Die verheirateten Frauen tragen eine mit bunten Stickereien und Perlen verzierte, schwarze Samthaube.
- – Fußbekleidung: Es werden blickdichte, schwarze Strumpfhosen und knöchelhohe, schwarze Lederstiefeletten getragen.
Besonderheiten der Tracht:
– Farbvielfalt
– Zahlreiche und aufwendige Stickereien an Hemd, Leibchen und Schürze
Besonderheiten der Gegend:
Typisch für das Nösnerland ist die ca. 20 cm hohe, schmale Samtröhre des Bortens, die am oberen Rand mit schönen Bockelnadeln bestückt ist. Auf der Rückseite ist er nicht komplett geschlossen und diese Öffnung, das sogenannte „Türchen“, wird mit vier breit bestickten Bortenbändern bedeckt. Die Bänder hängen vom Borten über den Rücken bis zum Rocksaum herunter.





