Mortesdorf
Mortesdorf, rumänisch Motiș, ungarisch Martontelke, Mártontelke, siebenbürgisch-sächsisch Mortesdref, liegt im Kreis Hermannstadt (Sibiu) in Siebenbürgen, Rumänien, ungefähr 11 km Luftlinie südlich von Mediasch.
Folgende Trachten aus Mortesdorf werden beschrieben:
- Tracht der Mädchen
- Tracht der Jungen

1. Tracht der Mädchen
Auf den Fotos wird die Tracht gezeigt, die nach der Konfirmation getragen wurde. Zur Kirchentracht gehörte der Borten mit den bunten Bändern.
Die abgebildete Tracht besteht aus folgenden Einzelteilen:
- – Lange Haare werden zum Zopf-gebunden/-geflochten getragen.
- – Der schwarze Borten sitzt auf dem Kopf (bis in die Stirn gezogen). Im hinteren Teil wird der Borten mit bunten Bändern (Fronz) auf Samt bestickt mit Nadeln zusammengehalten. Die Bänder laufen am Rücken entlang und reichen bis zum Rockabschluss. Etwa auf Höhe des unteren Rückens ist zusätzlich ein schmaleres Band in Schleifenform mit einer Brosche befestigt. Über diesen Bändern, um den Nacken herum, wurde noch ein weißes, schmales Band getragen, das vorne rechts und links bis zur Taille herunter reichte.
- – Weiße, langärmlige Bluse mit Faltenstickerei an Hals und Ärmeln und mit einer Brosche am Hals geschlossen. Die Ärmel sind mittig verziert mit einem genetzten Einsatz.
- – Blaues ärmelloses Kleid mit gereihtem Rock. Typisch daran ist, dass die Knöpfe im vorderen Bereich mit einem bunt, besticktem „Spiegel“ verdeckt werden. Der Rock ist im unteren Bereich mit einem Webband verziert oder als Bordüre direkt bestickt. Darunter wird ein weißer, gereihter Unterrock getragen.
- – Die weiße Schürze ist mit einem, meistens genetzten Bordüreneinsatz versehen und mit einer Spitze umrandet. Sie wird hinten zu einer Schleife gebunden und vorne unter der Spitze des „Spiegels“ getragen.
- – Dünne hautfarbene Strumpfhose.
- – Schwarze geschlossene Schnürstiefeletten.
Besonderheiten der Tracht:
- – Genetzte Einsätze an Hemdchen und Schürze.
- – An kühleren Tagen wurde ein dazu passendes blaues Jäckchen (Giub) getragen.
- – Neben der Kirchentracht gab es noch eine weiße Festtagstracht und eine schwarze Fastenzeit- und Trauertracht.
Besonderheiten der Gegend:
- – Das weiße Band vom Nacken rechts und links herunter laufend.
Ca. 1971:


2. Tracht der Jungen
Die abgebildete Tracht wird bei allen festlichen Anlässen getragen.
Die abgebildete Tracht besteht aus folgenden Einzelteilen:
- – Weißes, handgenähtes Hemd mit schwarzem Stickmuster.
- – Schwarze, samtene Krawatte mit buntem Stickmuster.
- – Schwarze Stiefelhose oder schwarze Hose, mit bunt geflochtenem Gürtel.
- – Schwarze, hohe Schaftstiefel oder schwarze Schnürschuhe.
- – Zu Kirchgängen oder großen Festen wurde der kurze, helle Pelzmantel (mit aufwändigen bunten Stickereien versehen) getragen.
- – Zu besonderen Anlässen (z. B. Konfirmation oder Kronenfest) ein runder schwarzer Hut mit bunt-besticktem, schwarzen Bändchen an dessen Ende goldene Bouillonfransen vorne über den Hutrand fallen.
Besonderheiten der Tracht:
- – Der kurze helle Pelzmantel.
Besonderheiten der Gegend:
- – Der Hut wird mit den Bouillonfransen nach vorne getragen.


